Wildäsungsfläche im Kahlaer Stadtwald geschaffen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Im Rahmen des klimaangepassten Waldumbaus hat die Stadt Kahla im Leubengrund eine neue Wildäsungsfläche angelegt. Ziel ist es, stabile und standortgerechte Baumarten zu fördern - doch zu einem gesunden Waldökosystem gehören auch freilebende Tiere. Der Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei wildlebenden Säugetieren, ist besorgniserregend. In Deutschland machen sie nur noch rund sechs Prozent der Säugetier-Biomasse aus. Die übrigen Anteile entfallen auf Haus- und Nutztiere - sowie ....

Wildäsungsfläche im Kahlaer Stadtwald geschaffen

Im Rahmen des klimaangepassten Waldumbaus hat die Stadt Kahla im Leubengrund eine neue Wildäsungsfläche angelegt. Ziel ist es, stabile und standortgerechte Baumarten zu fördern - doch zu einem gesunden Waldökosystem gehören auch freilebende Tiere.

Der Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei wildlebenden Säugetieren, ist besorgniserregend. In Deutschland machen sie nur noch rund sechs Prozent der Säugetier-Biomasse aus. Die übrigen Anteile entfallen auf Haus- und Nutztiere - sowie den Menschen, der den Wald zunehmend als Erholungsraum nutzt.

Viele Wildtiere, vor allem Pflanzenfresser wie Rehe oder Hirsche, bevorzugen aus evolutionären Gründen offene Landschaften. Da der Mensch diese jedoch intensiv nutzt, ziehen sich die Tiere immer mehr in den Wald zurück. Dort finden sie Schutz, aber kaum noch ausreichende an die Äsungsgewohnheiten angepasste Nahrung. Für Wiederkäuer sind regelmäßige Phasen der Nahrungsaufnahme und Verdauung essenziell für ihre Gesundheit.

Um das Nahrungsangebot für diese Tiere zu verbessern, in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Forstamt Jena-Holzland, der Stiftung Lebensraum Thüringen e. V., dem Förderverein Auenland e. V. sowie den beiden vierten Klassen der Friedensschule Kahla eine etwa 0,5 Hektar große Wildäsungsfläche aufgewertet.

Nach der Bodenvorbereitung mit landwirtschaftlichen Geräten konnten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Herrn Alexander Weiß, Geschäftsführer der Stiftung Lebensraum Thüringen e. V., eine speziell für trockene Standorte geeignete Saatgutmischung ausbringen.

Ergänzt wurde die Ansaat durch das Einpflanzen von Topinambur - einer robusten Wildform der Süßkartoffel - die zugleich als Sichtschutz für die Tiere dient. Besonderes Augenmerk galt dem Waldstaudenroggen, einer alten Kulturpflanze, die in der Forstwirtschaft als „Försterroggen“ bekannt war. Diese zweijährige Pflanze schützt offene Flächen vor Erosion, speichert Wasser und trägt zur natürlichen Wiederbewaldung bei.

Nach getaner Arbeit stärkten sich die Kinder bei einer kleinen Verpflegung, bevor sie gemeinsam mit ihren Lehrkräften zur Schule zurückkehrten. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die diesen Tag mit großem Engagement möglich gemacht haben.

Im Auftrag

K. Schmidt

Klimaanpassungsmanager